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Verbesserte Energieeffizienz durch den Einsatz von Anlegethermostaten

Verbesserte Energieeffizienz durch den Einsatz von Anlegethermostaten

Philipp Hein |

In der heutigen Zeit, in der Energieeffizienz und Kostenreduktion eine immer größere Rolle spielen, gewinnen Anlegethermostate zunehmend an Bedeutung. Durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit sowohl in industriellen Anwendungen als auch in der Heizungs-, Lüftungs-, und Klimatechnik (HLK) bieten sie eine effiziente Möglichkeit zur Temperaturregelung. Anlegethermostate und die damit verbundenen Anlegefühler bieten nicht nur eine präzise Kontrolle über die Temperatur in verschiedenen Systemen. Sie tragen auch maßgeblich zur Einsparung von Energie und somit zur Senkung von Betriebskosten bei.

Funktionsweise von Anlegethermostaten

Anlegetemperaturfühler, auch als Kontakt- oder Oberflächenfühler bekannt, sind Sensoren, die zur Messung der Temperatur an festen Oberflächen eingesetzt werden. Sie funktionieren, indem sie thermisch mit der Oberfläche, deren Temperatur erfasst werden soll, in Kontakt gebracht werden. Der Fühler selbst besteht aus einem temperaturempfindlichen Element, wie einem Thermoelement, einem Widerstandsthermometer oder einem Halbleiter, welches seine elektrischen Eigenschaften (wie den elektrischen Widerstand oder die erzeugte Spannung) in Abhängigkeit von der Temperatur ändert. Dieses Verhalten ermöglicht es dem Fühler, die Temperaturänderungen der Oberfläche zu detektieren und in ein elektrisches Signal umzuwandeln, das dann zu einem Anzeigeinstrument, einem Regler oder einem automatisierten System geleitet wird, um die gemessene Temperatur zu überwachen und gegebenenfalls Regelvorgänge einzuleiten. Um eine effiziente Wärmeübertragung zu sichern und den Einfluss von Umgebungstemperaturen zu minimieren, wird der Anlegetemperaturfühler typischerweise mittels Wärmeleitpaste oder einem vergleichbaren Mittel fest an die Oberfläche angebracht.

Kriterien für die richtige Auswahl von Anlegefühlern

Die Auswahl des richtigen Anlegefühlers ist entscheidend, um präzise und zuverlässige Temperaturmessungen zu gewährleisten. Wesentliche Kriterien bei der Auswahl umfassen:

  1. Temperaturbereich: Der Fühler muss für den spezifischen Temperaturbereich der Anwendung geeignet sein. Unterschiedliche Fühlertypen – z.B. Thermistoren, Thermoelemente oder RTDs – haben verschiedene Temperaturbereiche und Genauigkeitseigenschaften.
  1. Messmedium und Umgebungsbedingungen: Die Widerstandsfähigkeit des Fühlers gegenüber Umwelteinflüssen, wie Feuchtigkeit, Chemikalien oder mechanische Belastungen, sollte für das vorgesehene Messmedium und die Betriebsumgebung passend sein.
  1. Genauigkeit und Ansprechzeit: Jede Anwendung hat ihre eigenen Anforderungen an die Genauigkeit und Schnelligkeit der Messung. Hochgenaue Sensoren oder solche mit kurzer Ansprechzeit könnten erforderlich sein, abhängig von der Notwendigkeit schneller und präziser Temperaturregelungen.
  1. Montagetechnik: Die Art der Montage beeinflusst die Effizienz und Genauigkeit der Temperaturübertragung. Es ist wichtig, dass der Fühler mit der Oberfläche kompatibel ist und dass die Montage eine optimale Wärmeleitung ermöglicht.
  1. Ausgangssignal: Je nach Steuer- oder Monitoringsystem muss das Ausgangssignal des Fühlers (z.B. 0-10 V, 4-20 mA für aktive Sensoren oder Erzeugung eines Widerstandswertes bei passiven Fühlern) kompatibel sein.
  1. Kompatibilität mit Steuereinheiten: Der Anlegefühler sollte mit der vorhandenen Steuerung oder dem Auswertesystem kompatibel sein, um sicherzustellen, dass das Signal korrekt ausgelesen und verarbeitet werden kann.
  1. Bauform und Größe: Die physikalische Kompatibilität des Anlegefühlers mit der Applikation muss gewährleistet sein, sodass Faktoren wie Größe, Form und Montagezubehör beachtet werden müssen.

Durch eine sorgfältige Bewertung dieser Kriterien kann sichergestellt werden, dass der ausgewählte Anlegefühler optimal für die jeweilige Anwendung geeignet ist und die gewünschte Funktion zuverlässig erfüllt.

Anwendungsbereiche von Anlegethermostaten

Die Anwendungsbereiche von Anlegethermostaten und Anlegefühlern sind vielfältig und decken nahezu alle Branchen ab, die eine präzise Temperaturregelung benötigen. Hier einige konkrete Beispiele:

  • Industrielle Produktion: In Produktionsanlagen können Anlegethermostate dazu verwendet werden, die Temperatur von Maschinen zu überwachen. Aktive Anlegefühler liefern dabei präzise Daten, um die Maschinen bei optimalem Betrieb zu halten und eine Überhitzung zu vermeiden.
  • Lebensmittelindustrie: Für die Verarbeitung von Lebensmitteln ist die genaue Einhaltung bestimmter Temperaturen essentiell. Anlegethermostate regeln die Temperatur in Räucheröfen oder Brauereikesseln und stellen sicher, dass die Qualität der Produkte erhalten bleibt.
  • HLK-Systeme: In der Gebäudeautomation kontrollieren Anlegethermostate die Temperaturen in Heizungsanlagen, Klimageräten und Lüftungssystemen. Passive Sensoren eignen sich hier, um die Effizienz zu steigern, indem sie die Betriebszeiten und die Intensität der Anlagen an den tatsächlichen Bedarf anpassen.
  • Rechenzentren: In Rechenzentren ist es unerlässlich, dass die Server nicht überhitzen. Anlegethermostate mit passiven Fühlern überwachen die Kühlung und erhöhen die Effizienz des Kühlsystems, indem sie bedarfsgerecht regeln.

 

Praxisbeispiele zur Steigerung der Energieeffizienz durch Anlegefühler

Anlegefühler leisten einen bedeutenden Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz in industriellen Anwendungen sowie im Bereich der Heizungs-, Lüftungs- und Klima-Industrie, indem sie eine präzise Temperaturüberwachung und -steuerung ermöglichen.

Ein Praxisbeispiel aus der Industrie ist die Verwendung von Anlegefühlern in der Prozesskontrolle. In einer Kunststoffverarbeitungsanlage überwachen Anlegefühler exakt die Temperatur der Extruder. Durch die genaue Kontrolle dieser Temperatur lässt sich der Energiebedarf für das Aufheizen des Materials optimieren. Überhitzung wird vermieden, was nicht nur Energie spart, sondern auch die Qualität des Endprodukts verbessert und Ausschuss reduziert.

In der HLK-Technik sorgen Anlegefühler in einer Lüftungsanlage dafür, dass die Temperatur der Zuluft exakt auf die Raumbedingungen angepasst wird. Sensorbasierte Regelungen können beispielsweise dafür sorgen, dass die Beheizung des Luftstroms nur dann aktiviert wird, wenn die Außentemperatur unter einen bestimmten Punkt fällt oder die Raumauslastung es erfordert, wodurch unnötige Energieverbräuche reduziert werden. Auf diese Weise gewährleisten Anlegefühler eine bedarfsgerechte und somit energieeffiziente Klimatisierung, was wiederum die Energiekosten senkt und zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks des Gebäudes beiträgt. Diese Beispiele verdeutlichen, wie wichtig eine treffsichere Temperaturmessung und -kontrolle für die Energieeffizienz von Heiz- und Kühlungsprozessen ist, was letztlich zu einem ökonomischen sowie ökologischen Vorteil führt.

In der modernen Landwirtschaft spielen Gewächshäuser eine wichtige Rolle für die effiziente und ganzjährige Pflanzenproduktion. Hier ist die präzise Kontrolle des Klimas entscheidend, um ideale Wachstumsbedingungen zu schaffen und gleichzeitig Energie zu sparen. Anlegefühler können in diesem Umfeld wesentlich zur Energieeffizienz beitragen.

Ein weiteres Praxisbeispiel liegt im Bereich von Gewächshäusern, die verschiedene sensible Pflanzen anbauen, welche optimale Temperaturen für Wachstum und Entwicklung benötigen. Anlegefühler werden an den Rohren des Heizungssystems installiert, um die Oberflächentemperatur der Heizungsrohre exakt zu messen. Diese kontinuierlichen Messungen ermöglichen es dem Klimakontrollsystem, die Heizleistung in Echtzeit zu regulieren. Steigen die Außentemperaturen während des Tages so detektieren die Anlegefühler eine höhere Temperatur an den Heizungsrohren und signalisieren dem System, die Heizung zu drosseln, da die natürliche Sonneneinstrahlung genügend Wärme liefert. Dies vermeidet eine übermäßige Beheizung und führt zu einer erheblichen Energieeinsparung. Nachts, wenn die Temperaturen sinken, geben die Anlegefühler Rückmeldung über die fallenden Temperaturen, und das System kann reagieren, indem es die Heizung auf das erforderliche Niveau hochfährt, um die Pflanzen vor Kälte zu schützen.

Durch den Einsatz von Anlegethermostaten lassen sich nicht nur Kosten sparen und die Umwelt schonen, sondern durch die präzise Arbeit der Anlegefühler wird auch der Komfort und die Funktionalität in Wohngebäuden und industriellen Anlagen gesteigert.

Die Investition in moderne Anlegethermostate und hochwertige Anlegefühler zahlt sich für Unternehmen und Privathaushalte gleichermaßen aus, indem sie zu einer verbesserten Energieeffizienz beitragen und dabei die Betriebskosten senken. Die innovative Weiterentwicklung von Kontaktfühlern wird die Präzision und Effizienz dieser Systeme in Zukunft weiter steigern, was sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Gebäudeautomation und industrieller Prozesse macht.

Typische Fehler im Umgang mit Anlegefühlern und wie man sie vermeidet

Bei der Auswahl und Montage von Anlegetemperaturfühlern können verschiedene Fehler auftreten, die die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Temperaturmessung erheblich beeinträchtigen können. Nachfolgend haben wir einige typische Fehler zusammengefasst, die es zu vermeiden gilt:

  1. Falscher Fühlertyp: Die Auswahl eines Fühlertyps, der nicht für die spezifische Anwendung oder das zu messende Medium geeignet ist, kann zu ungenauen Ergebnissen führen. Es ist wichtig, den Sensor anhand der spezifischen Anforderungen wie Temperaturbereich, Ansprechgeschwindigkeit und Umgebungsbedingungen auszuwählen.
  1. Unzureichender thermischer Kontakt: Die Effizienz der Wärmeübertragung zwischen dem Fühler und der Oberfläche ist entscheidend. Wenn der Fühler nicht ordnungsgemäß montiert ist oder wenn keine geeignete Wärmeleitpaste verwendet wird, kann dies zu einem schlechten thermischen Kontakt und folglich zu ungenauen Messungen führen.
  1. Falsche Montageposition: Der Fühler sollte in einem Bereich montiert werden, der repräsentativ für die gesamte zu messende Oberfläche ist und nicht etwa in der Nähe von Wärmequellen oder -senken, um Fehlmessungen aufgrund von lokalen Temperaturgradienten zu vermeiden.
  1. Umgebungseinflüsse: Die Montage des Fühlers an einer Stelle, die Witterungseinflüssen oder anderen Umgebungsbedingungen ausgesetzt ist, kann die Messung verfälschen. Der Sensor sollte geschützt montiert werden, um externe Einflüsse zu minimieren.
  1. Mechanische Spannungen: Wenn Fühler durch zu festes Anziehen oder durch mechanische Spannung beschädigt werden, kann dies die Genauigkeit beeinträchtigen oder sogar zum Ausfall des Sensors führen.
  1. Verwendung falscher Montagematerialien: Die Montage des Fühlers mit ungeeigneten Materialien, z.B. mit nicht hitzebeständigem Klebeband oder Dichtmittel, kann zu Messfehlern oder zur Beschädigung des Sensors führen.
  1. Ignorieren von Kabel- und Leitungswiderständen: Vor allem bei passiven Sensoren wie Thermoelementen kann der Widerstand der Anschlussleitungen das Messsignal beeinflussen. Es ist essentiell, diese bei der Messung und Installation zu berücksichtigen.
  1. Nicht beachten von Kalibrierung und Langzeitstabilität: Sensoren altern und ihre Messgenauigkeit kann sich mit der Zeit verändern. Es ist wichtig, bei der Auswahl einen Sensor mit bekannter Langzeitstabilität auszuwählen und regelmäßig zu kalibrieren.

Um diese Fehler zu vermeiden, sollten die Spezifikationen des Anlegetemperaturfühlers sorgfältig geprüft, die Montageanleitungen strikt befolgt und gegebenenfalls Fachwissen hinzugezogen werden. Eine korrekte Auswahl, Handhabung und Installation sind Schlüssel für zuverlässige Temperaturmessungen und die langfristige Funktionsfähigkeit des Systems.

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