In der Welt der industriellen Messtechnik spielen Temperaturfühler eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Regelung thermischer Prozesse. Ihre Auswahl bedarf einer genauen Betrachtung verschiedener technischer Parameter, um die Qualität und Effizienz von Anwendungen sicherzustellen. In diesem Ratgeber beleuchten wir die wesentlichen Kriterien, die Techniker und Ingenieure bei der Auswahl von Temperaturfühlern beachten sollten.
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Bauart des Temperaturfühlers: Die physische Bauart des Temperaturfühlers ist ein entscheidendes Kriterium, das die Installation und Funktion in verschiedenen Messumgebungen bestimmt. SEIKOM Electronic bietet mit seiner ThermGuard® Serie eine Vielzahl an Bauformen, die auf diverse Anforderungen – sei es im industriellen oder im HLK-Bereich – zugeschnitten sind.
- Außentemperaturfühler: Diese sind speziell für den Einsatz unter freiem Himmel konzipiert und widerstehen Witterungseinflüssen sowie Temperaturschwankungen im Außenbereich.
- Raumtemperaturfühler: Sie erfassen die Temperatur in Innenräumen und sind auf die Ästhetik sowie die Notwendigkeit einer unauffälligen Integration in Gebäudemanagementsysteme ausgelegt. Häufig stehen Raumtemperaturfühler auch als Kombi-Geräte zur gleichzeitigen Messung von Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit, Luftqualität (VOC) und CO2.
- Tauchtemperaturfühler (Kanaltemperaturfühler): Diese Fühler sind darauf ausgelegt, in flüssigen oder gasförmigen Medien eingetaucht bzw. in Luftkanälen montiert zu werden, um die dortige Temperatur zu messen. Häufig werden sie in Verbindung mit einer Tauchhülse eingesetzt, sodass die Kontrolle und Wartung der Sensoren ohne Unterbrechung des zu überwachenden Prozesses erfolgen kann.
- Anlegetemperaturfühler (Kontakttemperaturfühler): Sie sind darauf ausgerichtet, die Oberflächentemperatur von Rohrleitungen oder Behältern zu messen, indem sie direkt an der zu messenden Oberfläche angelegt werden.
- Temperaturschalter: Diese Komponenten dienen nicht nur der Messung, sondern fungieren auch als Schalter, der bei Erreichen eines bestimmten Temperaturwerts aktiv wird. Auf diese Weise lassen sich definierte Mindest- oder Höchstwerte einfach überwachen.
- Temperatur-Strom-Wandler: Sie wandeln die gemessene Temperatur in ein Stromsignal um, das für weitere Verarbeitung oder Anzeige verwendet wird.
- Widerstandsthermometer: Sie nutzen die Eigenschaft, dass der elektrische Widerstand einer Metalllegierung sich mit der Temperatur ändert, um sehr genaue Messungen vorzunehmen.
- Thermoelemente: Diese bestehen aus zwei unterschiedlichen Metallen, die an einem Ende verbunden sind. Sie nutzen den Seebeck-Effekt zur Temperaturmessung und eignen sich besonders für hohe Temperaturen und schnelle Reaktionen.
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Messbereich
Ein adäquater Fühler muss in der Lage sein, die in der jeweiligen Anwendung vorkommenden Temperaturschwankungen präzise zu erfassen. Prüfen Sie die Spezifikationen verschiedener Temperaturfühler, um sicherzustellen, dass der Sensor den geforderten Temperaturbereich abdecken kann. -
Ausgangssignal
Stellen Sie sicher, dass der Temperaturfühler kompatibel mit vorhandenen Mess- und Regelungssystemen ist. Moderne Temperaturfühler bieten vielfältige Kommunikationsoptionen. Zu den häufigsten Ausgangssignalen in der industriellen Mess- und Regeltechnik zählen Analogausgänge (4-20 mA und 0-10 V) und digitaler Ausgänge wie beispielsweise Modbus. -
Genauigkeit und Auflösung
Je nach Einsatzbereich des Temperaturfühlers ist die Genauigkeit ein nicht zu vernachlässigender Aspekt. Die Auflösung gibt an, wie fein die Messwerte aufgelöst werden. Hohe Genauigkeit und Auflösung sind vor allem in Präzisionsanwendungen unerlässlich. -
Umgebungsbedingungen
Berücksichtigen Sie die Umgebungsbedingungen, denen der Temperaturfühler ausgesetzt sein wird. Faktoren wie Feuchtigkeit, Druck, chemische Einflüsse und mechanische Belastungen beeinflussen die Wahl des geeigneten Sensorgehäuses und des Fühlermaterials. -
Sensortyp
Es gibt verschiedene Sensortypen, darunter Thermoelemente, Widerstandstemperaturfühler (RTDs), Halbleiterfühler und Infrarotsensoren. Jeder dieser Temperaturfühler besitzt spezifische Eigenschaften, die ihn für bestimmte industrielle Einsatzgebiete prädestinieren. Wählen Sie den Sensortyp, der am besten zu Ihrer spezifischen Anwendung passt. -
Ansprechverhalten
Das Ansprechverhalten, oder die Ansprechzeit, ist ebenfalls ein kritisches Auswahlkriterium. Hierbei geht es um die Zeit, die der Temperaturfühler benötigt, um auf Temperaturänderungen zu reagieren. In dynamischen Prozessen, wo sich die Temperatur rasch ändert, sind schnelle Ansprechzeiten gefordert. -
Zertifizierung und Nachweise
Die Einhaltung von Industriestandards und Zertifizierungsnachweisen ist ein weiteres kritisches Merkmal bei der Wahl von Temperaturfühlern. Diese Nachweise bescheinigen die Qualität und Prozesstreue der produzierten Sensoren und garantieren, dass sie bestimmten Normen und Qualitätsanforderungen entsprechen. Werkszeugnisse sind ein wichtiger Bestandteil für Unternehmen, die ihre Qualitätssicherungsprozesse dokumentieren müssen. Sie sind besonders relevant in Bereichen wie der Pharma-, Lebensmittel- oder Chemieindustrie, wo Rückverfolgbarkeit und Einhaltung strenger Normen gefordert sind. SEIKOM Electronic bietet für eine Vielzahl seiner Produkte Werks- und Abnahmeprüfzeugnisse kostenlos an – damit unterstreichen wir unser Engagement für höchste Qualitätsstandards und Kundenzufriedenheit.
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Werkszeugnis nach EN 10204-2.2: Das Werkszeugnis 2.2 ist eine Erklärung des Herstellers, in dem bestätigt wird, dass die gelieferten Produkte den Anforderungen der Bestellung entsprechen und Testergebnisse basierend auf nicht spezifischen Prüfungen vorliegen. Es handelt sich um eine allgemeine Bestätigung, dass der Fühler gemäß gängiger Spezifikationen gefertigt wurde.
- Abnahmeprüfzeugnis nach EN 10204-3.1: Das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 beinhaltet darüber hinaus gezielte Testergebnisse, welche von autorisiertem Personal unabhängig von der Produktion bestätigt werden. Es gibt Auskunft über die chemische Zusammensetzung und die mechanischen Eigenschaften der verwendeten Materialien. Dieses Zeugnis garantiert, dass jeder einzelne Fühler spezifischen Prüfungen unterzogen und für gut befunden wurde.