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Glossar zum Thema Luftfeuchtigkeit messen: Schlüsselbegriffe zur präzisen Messung der Luftfeuchtigkeit

Glossar zum Thema Luftfeuchtigkeit messen: Schlüsselbegriffe zur präzisen Messung der Luftfeuchtigkeit

Philipp Hein |

Die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle in vielen Bereichen unseres Lebens und der Industrie. Von der Bewahrung unserer Gesundheit und dem Schutz unserer Wohnungen vor Schimmel bis hin zur Sicherstellung der Produktqualität in der Fertigung und Lagerung – die Feuchtigkeitsmessung ist unverzichtbar.

Aber warum ist die Messung der Luftfeuchtigkeit so wichtig? Feuchtigkeit beeinflusst die Materialien und Produkte, die wir täglich verwenden, ebenso wie die Umweltbedingungen, in denen wir leben und arbeiten. Ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt kann zu Schimmelbefall, Rostbildung und einer Verkürzung der Haltbarkeit von Lebensmitteln führen. Andererseits kann zu niedrige Feuchtigkeit zur Austrocknung von Materialien und Produkten sowie zu gesundheitlichen Problemen wie trockenen Schleimhäuten und Haut führen.

In diesem Ratgeber-Beitrag erläutern wir die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Luftfeuchtigkeit.

  1. Relative Luftfeuchtigkeit (RH, relative humidity): Die relative Luftfeuchtigkeit bezeichnet das Verhältnis des aktuellen Wasserdampfgehalts der Luft zur maximalen Wasserdampfkapazität bei einer bestimmten Temperatur, ausgedrückt in Prozent. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% bedeutet, dass die Luft 50% der maximalen Wassermenge enthält, die sie bei der aktuellen Temperatur halten kann. In der Klimatisierung und Gebäudeautomation ist die relative Luftfeuchtigkeit entscheidend, um Komfort und Materialeigenschaften zu steuern. In Lagerhäusern für Lebensmittel ist die Kontrolle der RH wichtig, um Verderb zu verhindern. Die normale Luftfeuchtigkeit im Freien liegt zwischen 30 und 50 Prozent. Diese Werte können jedoch je nach Klima und Wetter variieren. Werte oberhalb und unterhalb dieses Bereichs können als unangenehm empfunden werden.
  1. Absolute Luftfeuchtigkeit: Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt die tatsächliche Menge an Wasserdampf in der Luft an, ausgedrückt in Gramm pro Kubikmeter (g/m³). Diese Maßeinheit ist unabhängig von der Temperatur und gibt eine genaue Vorstellung der Wassermenge in der Luft. In industriellen Trocknungsprozessen, wie z.B. in der Papierherstellung, müssen genaue absolute Feuchtigkeitskontrollen durchgeführt werden, um die Qualität des Endprodukts zu gewährleisten.

Wasserdampfgehalt der Luft (in g/m³) in Abhängigkeit der Temperatur

 

  1. Taupunkt: Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Luft gesättigt ist und der Wasserdampf zu Wasser kondensiert. Dieser Wert ist wichtig für die Vermeidung von Kondensationsproblemen in Klimaanlagen und bei der Lagerung von Industriegütern, da Kondensation Rost und Schimmel verursachen kann. In der Öl- und Gasindustrie ist der Taupunkt entscheidend für die Entwässerung von Erdgas.
  2. Feuchtkugeltemperatur: Die Feuchtkugeltemperatur wird gemessen, indem ein Thermometer mit einem feuchten Tuch um den Sensor in einen Luftstrom gehalten wird. Die Verdunstung von Wasser aus dem Tuch kühlt den Sensor ab und der Unterschied zur trockenen Temperatur zeigt den Feuchtigkeitsgehalt der Luft an. Diese Technik wird häufig in meteorologischen Stationen und in Kühlhäusern eingesetzt.
  3. Hygrometer: Ein Hygrometer ist ein Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Es gibt verschiedene Typen von Hygrometern, einschließlich mechanischer, elektrischer und digitaler Versionen. In Museen werden Hygrometer verwendet, um stabile Luftfeuchtigkeitsbedingungen zu gewährleisten und Kunstwerke vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen.
    1. Kapazitives Hygrometer: Bei einem kapazitiven Hygrometer wird eine hygroskopische Schicht zwischen zwei Elektroden verwendet. Die Feuchtigkeit ändert die Kapazität der Schicht, was messbar ist. Diese Art von Hygrometern ist weit verbreitet in der HLK-Technik (Heizung, Lüftung, Klimatisierung) und in der Elektronikherstellung, wo die Luftfeuchtigkeit genau überwacht werden muss, um Schäden an empfindlichen Bauteilen zu vermeiden.
    2. Resistives Hygrometer: Ein resistives Hygrometer misst den Widerstand eines hygroskopischen Materials. Dieser Widerstand verändert sich mit der Feuchtigkeit. Ein typisches Anwendungsgebiet sind industrielle Qualitätskontrollen, wie z.B. in der Lebensmittelproduktion, wo die genaue Messung der Feuchtigkeit für die Haltbarkeit und Qualität entscheidend ist.
    3. Elektrolytischer Hygrometer: Ein elektrolytisches Hygrometer misst die Luftfeuchtigkeit, indem der Stromfluss durch ein hygroskopisches Salz gemessen wird. Dieses Verfahren wird oft in industriellen Prozessen verwendet, um Feuchtigkeit in Trockenkammern oder bei der Produktion von hygroskopischen Materialien zu überwachen.
    4. Dew Point Hygrometer: Ein Dew Point Hygrometer bestimmt den Taupunkt durch Abkühlung eines Spiegels, bis Kondensation auftritt. Diese Messmethode wird in der Gasverarbeitung und -transport verwendet, um sicherzustellen, dass keine Kondensation in Pipelines auftritt, was zu Verstopfungen und Korrosion führen könnte.
  1. Hydrometer: Ein Hydrometer misst das spezifische Gewicht von Flüssigkeiten und kann indirekt auch die Feuchtigkeit bestimmen, insbesondere in Kühlsystemen und für Batterieprüfungen. In der Lebensmittelindustrie wird es häufig zur Überprüfung der konzentrierten Flüssigkeiten wie Sirup oder Saft verwendet.
  1. Sättigung: Sättigung bezeichnet den Zustand, in dem die Luft die maximale Menge an Wasserdampf bei einer bestimmten Temperatur enthält. Dieser Zustand ist kritisch für industrielle Trocknungsprozesse, bei denen die Luftfeuchtigkeit genau gesteuert werden muss, um eine effektive Trocknung zu gewährleisten, beispielsweise in der Textilindustrie.
  1. Sorptionsisotherme: Eine Sorptionsisotherme zeigt die Beziehung zwischen der Feuchtigkeit eines Materials und der relativen Luftfeuchtigkeit der Umgebungsgase. Diese Kurven sind wichtig für die Lagerung und Verpackung von hygroskopischen Materialien, wie z.B. Pharmazeutika und Getreide.
  1. Wasseraktivität (aw): Wasseraktivität ist das Maß für die Verfügbarkeit von Wasser für mikrobiologische Aktivitäten in einem Material, ausgedrückt als Bruchteil des Wasserdampfdrucks. In der Lebensmittelindustrie wird die Wasseraktivität überwacht, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern und die Haltbarkeit zu erhöhen.
  1. Feuchtigkeitsdurchdringung: Feuchtigkeitsdurchdringung beschreibt den Prozess, durch den Feuchtigkeit in ein Material eindringt und sich darin ausbreitet. Dies ist entscheidend in der Bauindustrie, um Schimmelbildung vorzubeugen, und in der Verpackungsindustrie, um die Integrität von Feuchtigkeitsbarrieren zu gewährleisten.

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